Axel (im Beiwagen) und Matthias Ludwig auf ihrem Eigenbau-Motorrad. Es schafft Tempo 80

Sömmerda – „Beinhart wie ‚n Rocker ...“ heißt es im Kult-Comic „Werner“ von Brösel. „Beinhart im Beiwagen“ lautet das Motto der Brüder Matthias (37, Koch) und Axel Ludwig (26, Kfz-Mechatroniker) aus Eßleben.

SIE HABEN WERNERS MOTORRAD NACHGEBAUT.

„Ich war drei Jahre alt, da riss mich der Werner-Film vom Hocker“, erinnert sich Axel. „Und natürlich sein Motorrad.“ Jahre später saßen die Ludwig-Brüder beim Bier im Bauwagen zusammen, beschlossen: Das können wir auch!

Der Schaufelsitz schwingt auf einer Blattfeder

Sie zeichneten eine Skizze, Matthias organisierte Teelöffel, Tomatenmark-Dose, Ausstecher und Kümmel-Streuer, daraus entstand das erste Modell. Während Matthias die Ideen lieferte, setzte Mechaniker Axel die verrücktesten Pläne um.

Die Brüder kauften ein schrottreifes China-Moped (125 ccm, 12 PS), verkleideten es mit Holz, montierten einen Schaufelsitz, einen Feuerlöscher als Tank, einen Suppentopf dran. Kostenpunkt: 900 Euro. Später entstand der Beiwagen für 400 Euro. Axel: „Ein Winzer aus meiner bayerischen Wahlheimat schenkte uns dafür ein Fass.“

Der Beiwagen aus einem Winzerfass beherbergt einen ausziehbaren Tisch mit Spielen

Dessen Inneres beherbergt nun einen ausziehbaren Samttisch mit Würfelspiel, darunter ist Platz für einen Kasten Bier der Sorte „Bölkstoff“.

Die Ludwigs verewigten auf dem Beiwagen ihre Familie: „Litze 63 sind Spitzname und Geburtsjahr unseres Vaters, Dietrich-Franz die Vornamen unseres Opas und die Initialen LB bedeuten Litze-Brüder – so werden wir im Ort genannt.“

Im Kieler Landtag ist eine Comic-Ausstellung der besonderen Art zu sehen!

Dieser Linie bleiben beide treu: „Wir bauen gerade die Red-Ramona, ein drei Meter langes Motorrad mit drei Motoren – Ramona hieß unsere Mutter.“

Das Beiwagen-Zweirad kostete insgesamt 1300 Euro – die Buchstaben LB stehen für Litze-Brüder