Der Garten des Eupener Stadtmuseums in der Gospertstraße ist bislang ein Geheimtipp. Aber das könnte sich jetzt ändern. Denn zur Umsetzung des Museumskonzepts ist jetzt der Färbergarten vollendet worden. In diesem Garten wachsen Pflanzen, die wichtig für die florierende Tuchmanufaktur des 18. Jahrhunderts waren. Am Donnerstag wird er feierlich eröffnet.
Der Naturraum mit historischem Charakter liegt ein wenig versteckt hinter dem Eupener Stadtmusem. Auf 34 Mini-Feldern werden dort Pflanzen gezeigt, die in vorindustrieller Zeit zur Anfertigung leuchtender Textilfarben verwendet wurden. Für jedes Gewächs gibt es auch eine kleine Erklärtafel. Das Ganze ist eine Mini-Parkanlage mit Seltenheitswert in Belgien.
Laut Museumsleiterin Catherine Weisshaupt ist es sogar erst die dritte ihrer Art im ganzen Land. In einem Färbergarten werden verschiedene Pflanzen gezüchtet, die damals für das Färben von Textilien angebaut wurden. Heute sammelt man die, um den Menschen zu zeigen, welche Teile man von den Pflanzen verwendet hat.
Einige wenige der 34 Mini-Felder konnten noch nicht bepflanzt werden, da die Pflanzen heutzutage schwer zu beschaffen sind. Was heute vielleicht als Unkraut verpönt ist, konnte früher eine Existenzgrundlage der Textilherstellung sein.
Zentrales Element im Färbergarten ist ein Zier-Brunnen. Der wurde aber nicht zufällig gewählt, erklärt Catherine Weisshaupt. Er stellt einen Färberkessel dar.
Der Museumsgarten verbindet mehrere Ebenen. Alte Objekte aus der Eupener Industrie- und Handwerksgeschichte werden auch weiterhin dort ausgestellt, wie zum Beispiel eine alte Drahtziehmaschine des Eupener Kabelwerks.
Dazu zählen auch die Relikte des alten Herbesthaler Bahnhofs, die eigentlich wenig mit Eupen zu tun haben. Ein Vorteil des Museumsgartens ist jedenfalls, dass er auch dann geöffnet hat, wenn das Museum für Besucher geschlossen ist.
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